Die Sache mit dem Luftdruck
Es ist Sonntagmorgen und ich sitze seit mittlerweilen 2 Stunden in meinem überladenen Combo. Voller Vorfreude reiße ich km für km auf der Bahn ab. Gegen Mittag erreiche ich den ca 300ha großen Baggersee. Die Ernüchterung kam schnell, fast jeder gute Platz war belegt. Wir endschieden uns für einen Platz an dem der Wind das Wasser ans Ufer drückt.
In den folgenden 2 Tagen erwies sich das Ruten auslegen mehr als schwer. Mit viel mühe und guter Teamarbeit trotzten wir dem Sturm und legten unsere Ruten aus. Bis auf ein paar Brassen konnten wir nichts zählbares fangen. Tag für Tag suchten wir uns neue Spods, aber die Mäuler waren wie verschlossen. Ich glaube es war ein Mittwochvormittag, als eine von unseren 6 Ruten ablief. Mein Kollege konnte ein ca 6 kg Spiegler fangen. Mit diesem Resultat konnten und wollten wir nicht zufrieden sein. Wir entschlossen uns zu Moven und einen mir bekannten See anzusteuern. Aber es sollte noch dicker kommen: Der Luftdruck stieg von 1016hPa auf sagenhafte 1028 hPa.
Auch hier suchten wir uns wieder neue Spods. Ich entschloss mich für wenig Futter. Ein kleiner PVA Sack mit gecrushten Frankfurter, eine Hand voll Bolies und 2 Sboms mit Partikel. Alles andere als eine Herbst Offensive. Als Hakenköder kam ein Wafter mit einem Fake Maiskorn als Eyecatcher ans Haar.
Mittlerweile war es Donnerstag. An Fisch war einfach nicht zu denken. Ab und zu sah man den ein oder anderen Fisch springen. Aber sonst, Zapfenstreich. Immerhin zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite. So konnte ich immerhin meine Canon mit ein Paar Fotos füttern.
Es ist Freitag der 13. Ich hakte im Kopf schon diesen Tag ab. Beschissener Luftdruck, Freitag der 13. Schlimmer kann es einfacch nicht sein. Nachdem ich ein kleines Nickerchen gemacht hatte, gut gegessen und das nächste kühle Blonde getrunken hatte,wollte ich noch einmal meine Ruten kontrollieren. Also, rein in die Watthose und los. Und dann passierte das unfassbare. Meine Rute gab ein,zwei Piepser von sich. Sekunden später, Fullrun. Kurze Zeit später stand ich mit krummer Rute im schönesten Sonnenuntergang im Wasser.
Sofort merkte ich, das es sich um einen guten Fisch handeln muss. Stück für Stück gewann ich an Schnur auf meine Okuma zurück. Jetzt bloß nicht ausschlitzen, dachte ich mir. Der Schlagschnurknoten glitt durch den ersten Ring. Durch den zweiten, dritten. Langsam schob ich den Kescher unter den Fisch und konnte ihn sicher Landen. Kurze Stille herrschte am Wasser. Ein Blick, und ich musste mir die Freude oder auch die Errleichterung herraus schreien. Ein Massiver Spiegler von knappen 17 Kg lag vor mir.
Nach einem kurzen Fotoshooting musste ich mir ein weiteres Bier gönnen.
Da für die weiteren Tage einfach keine Besserung in sicht war, entschlossen wir uns abzubrechen und die Heimreise anzutreten. Ich für mein Endschluss bleibe dabei. Der viel zu hohe Luftdruck muss dran Schuld gewesen sein .
In diesem Sinne
Cheers Andre
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