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Elbe Tour 2017

24 October, 2017.
Niclas Mohs
Niclas Mohs

Wir hatten Lust auf was Neues, Marco und Ich waren auf der Suche nach neuen Abenteuern. Die Planung der Sommer-Session begann schon zu den Messe-Zeiten Anfang des Jahres. Wir wollten an ein für uns neues Gewässer. Wir zählten einige Gewässer auf, die wir schon etwas länger im Auge hatten. Doch nach stundenlanger Unentschlossenheit sind wir von den Seen abgekommen und haben uns die Frage gestellt, ob wir uns an einen großen deutschen Fluss herantrauen sollten. Da ist uns direkt die Elbe in den Sinn gekommen und somit stand das Ziel der diesjährigen Sommer-Tour auch schon fest. Wir wussten, dass es nicht einfach wird, weil an der Elbe so viele Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Wir wählten den Monat August und nahmen uns vor, die Elbe sieben Tage zu befischen. Die darauf folgenden Monate beschäftigten wir uns mit der Location, dem Futter und dem Tackle, dass wir natürlich anpassen mussten. Am 21 August um 04:00Uhr war es dann endlich soweit und wir fuhren an den großen Fluss.
Nach knapp zwei Stunden Fahrt haben wir unser Ziel erreicht und konnten unseren ausgemachten Platz beziehen.

Das Camp stand und wir haben uns mit unserer Buhne und den Spots beschäftigt. Wir haben eine Weile gebraucht um zu verstehen, wie wir die Karten legen mussten, um Erfolg zu haben. Nach drei Tagen ohne Fisch wurde es frustrierend und wir fingen an, an uns selbst zu zweifeln. Dass es nun so schwer wurde, hätten wir nicht gedacht. In den drei Tagen konnten wir zwar keine Fische fangen, aber wir konnten mal so richtig die Seele baumeln lassen und entspannen. Von Anfang an haben wir uns mit der Location gut gefühlt und wollten sie nicht aufgeben. Die Elbe ist so groß, es wäre ein leichtes gewesen, einfach zu moven. Doch es war etwas Besonderes, deswegen sind wir geblieben (…) Ich ging auf den Buhnenkopf, um zu füttern. Marco kam hinterher und wir beredeten die Vorgehensweise der anstehenden Nacht. Nachdem wir uns mitten im Gespräch anschwiegen und den Geräuschen im Wind lauschten, ließ ich meine Futterkelle samt Futter fallen und wir beide rannten so schnell es die Unebenheiten der Buhne zuließen, Richtung Rod Pod. Dauerton!!! Aus dem nichts und völlig unerwartet hat endlich der erste Fisch gebissen. Da wir über 30 Meter von unserem Camp entfernt waren, ist der Fisch mit Hunderten Metern Schnur in die Hauptströmung marschiert und somit ausgestiegen! Es war kein schönes Gefühl zu wissen, dass man den ersten Biss der Session nicht verwerten konnte. Dennoch waren wir froh und motiviert, dass es nach drei Tagen endlich geklappt hat. Wir waren guter Dinge, dass es für die anstehende Nacht nicht der letzte Biss gewesen sein wird. Vor lauter Aufregung konnte ich die Nacht sehr schlecht schlafen und bin um 03:30 Uhr wach geworden. Ich schaute auf mein Handy, als im Hintergrund alle drei Bissanzeiger anfingen zu leuchten. Ich konnte gar nicht realisieren, was in diesem Moment geschah, bis ich die mittlere Rute ablaufen sah!
Ich hatte das große Glück, dass ich so schnell an der Rute gewesen bin und den Fisch noch vor dem Hauptstrom wieder zurück in die Buhne bekommen habe. Diesmal musste es klappen, es musste einfach klappen. Und das tat es auch, der Fisch war sicher im Netz. Mein erster Elbe-Karpfen, ein Kugelrunder Two Tone-Spiegler.

Die Elbe zu befischen war kein Kinderspiel! Ständig sank der Wasserstand, die Frachtschiffe zogen das Futter aus den Buhnen, die Krabben zerstörten unsere Hakenköder & die Brassen hielten uns auf Trapp. Die andere Seite jedoch, war Wunderschön. Der Fluss mit seiner Strömung, brachte immer ein anderes Bild. Und mit sich die Wunderschönen Sonnenuntergänge, wie wir sie so noch nicht erlebten.

Nach dem der Bann gebrochen war und wir deutlich mehr fütterten, konnten wir Konstant auf allen Ruten fangen. Was wir in den nächsten Tagen erleben durften, war einfach unglaublich! Und nach dem Start, einfach unvorstellbar.
Marco hatte einen Spot am gegenüberliegenden Buhnenkopf. Da wir den nicht anwerfen konnten, mussten wir mit den Wathosen durch das seichte Wasser laufen, um die Montage ablegen zu können. Als wir kurze Zeit später wieder im Camp angekommen sind und ich noch mal füttern wollte, schrie Marco hinter mir, Fisch!!! Die vierte Rute in der zweiten Buhne lief ab. Im selben Moment, als Marco den Swinger seiner soeben abgelegten Rute einhängen wollte, lief die Rute auch schon ab! Was wir in den Nächsten Sekunden erleben durften war einfach unglaublich! Doppelrun! Den kleinen Spiegler von rund acht Pfund konnte sicher von mir gelandet werden. Ich deckte den Fisch ab, um Marco den Kescher zu bringen, doch dazu sollte es erneut nicht kommen. Ich behielt den Kescher in der Hand und lief direkt zum Pod wo meine Rute ablief. Beide standen wir da und streckten die Faust geballt in den Himmel!!! Solche Momente sind einfach unbeschreiblich. Nun hatten wir nur noch eine Rute auf dem Pod und drei Fische auf der Matte.

Nach dem der Ganze Trubel vorbei war und die Ruten wieder auf ihren Plätzen lagen, verlief die Nacht ohne jegliche Aktion. Am Morgen holten wir alle Montagen rein und wechselten die Rigs, da diese wegen den Steinen und den Krabben ziemlich gelitten haben. Als Köder Fischten wir aus der SBS Eurobase Range den Frankfurter Sausage Wafter in der Größe 20 & 22 mm. Dazu die SBS Darkfirefly Pop Ups und die Corn Shaped Fake Pop Ups.

Dass man am Tage gefühlt 734 mal auf die Buhne läuft, um seine Spots zu füttern, wo du kaum noch drauf achtest wie viel du eigentlich fütterst, weil du kein Gefühl mehr hast und es eigentlich im Fluss nie genug sein kann, ist schon etwas befremdlich. Die ersten drei Tage haben wir nur gefüttert, ohne einen Fisch zu fangen. Da denkt man innerlich kurz darüber nach und stellt sich leise die Frage, warum machen wir das Eigentlich? Aber dafür ist keine Zeit, der Swinger von meiner Rute tanzte auf und ab. Ich war mir sicher, dass es eine Brasse sei, doch als ich die Rute aufnahm, merkte ich, dass es ein besserer Fisch ist, der Fisch legte Brachiale fluchten hin! Als Marco sagte, dass es ein Graser ist, hoffte ich nur noch, dass alles glatt geht. Eine Flucht jagte die nächste und mehrere Kescher-Versuche gingen ins Leere! Alles hat funktioniert, alles hat so funktioniert wie es sollte. Ich war mir sicher, dass dieser Fisch mein Personal Best sein muss. Und er war es, mit Unglaublichen 22 Kilo. Nach all dem was wir durchgemacht haben, nach den Tagen, wo wir schon mit den Gedanken gespielt haben zu moven, wurden wir doch noch belohnt. In den letzten zwei Tagen konnten wir noch einige Fische fangen, wir konnten mit Breiter Brust und stolzen Lächeln behaupten, dass wir die Elbe rerockt haben. Nach einem sehr schweren Start hat sich die Elbe von all ihren Seiten gezeigt und uns in jede einzelne Facette blicken lassen. Danke, liebe Elbe.

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