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Tag auf Tag im Hamsterrad

20 September, 2015.
Momme Lenuweit
Momme Lenuweit
SBS Germany

Piep.Piep.Piep „klatsch“, verschlafen haue ich auf meinen Wecker. 5:45 Uhr, auf geht es zur Frühschicht. Ich bin gefangen im Hamsterrad der Arbeitswelt. Die letzten drei Monate zogen an mir vorbei, als wäre es nur ein Wimpernschlag gewesen. Neben meiner Arbeit mit ihren vielen Überstunden und den Klausuren, ging mir auch mein Handy mit dem ständigen Gebimmel mächtig auf die Nerven. Zu allem Überfluss zog ich auch noch in eine neue Stadt, dass hieß Stress pur. Ich brauchte Abstand und vor allem brauchte ich wieder Zeit für mein Hobby. Mir fehlte die Natur und das Angeln, mehr als es gut für mich war. Angeln ist seit je her mehr für mich als das bloße Nachstellen von Fischen. Ich endschleunige damit mein Leben und lasse die Arbeit, Arbeit sein und kann ganz zu mir selbst finden. Da wird das Handy auch gerne in den Flugmodus geschaltet um diese Zeit auch wirklich genießen zu können. WhatsApp, Facebook und Instagram werden gegen Luft, Wasser und Angeln eingetauscht! Im Juni sollte es für zwei Wochen rausgehen, raus in die Natur, raus ans Wasser. Die Seele wieder mit neuer Energie füllen, einfach das Leben genießen. Aber dann, eine Woche bevor es los gehen sollte, ein Anruf von der Arbeit: Herr Lenuweit sie müssen ihren Urlaub aus betrieblichen Gründen verschieben! Somit viel meine Südfrankreich Tour ins Wasser und ich merkte immer mehr wie mein innerer Akku sich dem Ende näherte. Es blieb nicht mal Zeit für eine schnelle Nacht am Wochenende, schrecklich! Ein Gespräch mit meiner Chefin sollte die Situation ein wenig lockern, da ich Ihr klar zu verstehen gab, dass es so nicht weiter ging und ich wieder mehr Zeit für mich brauchte. Kurzer Hand wurde mein Urlaub für September und für drei Wochen im Oktober bewilligt und ich wusste ganz genau wo ich in dieser Zeit an zu treffen sein werde. Im September wollte ich erst einmal schauen, ob ich noch Angeln konnte und mir ein wenig Motivation beschaffen. Heiß auf das Fischen war ich so oder so. Ich brannte, nach fast drei Monaten ohne eine Nacht auf meiner Liege. Es war soweit, seit wenigen Stunden höchstoffiziell Urlaub. Ruck Zuck mein Auto mit dem Nötigsten beladen. Schirm, Liege, Schlafsack, Rucksack und einen Satz Ruten. Ein paar Kilo bester SBS Knicker, damit die Karpfen auch was Gutes zu futtern hatten.

Mittlerweile war es tatsächlich September und die Sonnenstrahlen kämpfte sich durch die Bäume, dass sah nach einem Hauch von Spätsommer aus und fühlte sich wunderbar an. Jeder von uns kennt dieses Gefühl, egal ob ihr ans Baggerloch fahrt oder einen Trip ins Ausland macht.

Ihr wisst ganz genau die nächsten Tage gehören nur euch, keiner kann euch dieses Gefühl nehmen. Ein kleines Stück Freiheit, Freiheit für den Kopf und die Seele. Ich rollte im zweiten Gang den Schotterweg zum stark bewachsenen Baggersee entlang und der mich begleitende Spätsommerwind entlockte dem ein oder anderen Baum schon seine noch grünen Blätter. Auch wenn die Sonne schien, es war definitiv abgekühlt, der Herbst stand in den Startlöchern. Zum Glück wusste ich wo ich an diesem See meine Montagen platzieren musste. Trotz allem war es kein leichtes Unterfangen hier einen Fisch zum Landgang zu überreden. Beim Futter hielt ich es trotzdem einfach es blieb bei einem Mix halbierter „Frankfurter Sausage“ verfeinert mit dem „Permium Method Mix Ace Lobworm“ und ein paar Spritzern „Spicy Robin Red“. Das Futter war kein Hexenwerk, aber hatte sich oft bewährt und ausgezahlt.

An das Rig kam ein „20+ Premium Wafter“, damit mein Hakenköder geschützt vor Weißfischattacken war. Meine Montagen landeten mit einem lässigen Unterhandwurf vor einem Krautfeld und einem versunkenen Baum. Mein Gefühl war gut und so konnte ich entspannt einen Kaffee aufsetzen und die Zeit in vollen Zügen genießen. An diesem See ist es Goldwert, seine Montage lange liegen zu lassen ohne daran etwas zu verändern. Gerade dafür sind die Wafter perfekt, sie halten aufgrund Ihrer härte eine halbe Ewigkeit am Haar ohne weich zu werden. Die ersten zwei Tage, waren schnell vorbei und es war nichts passiert. So langsam zweifelte ich. Sollte ich meine Rute kontrollieren, hat sich meine Montage etwa verheddert? Ich blieb entspannt und das zahlte sich aus. In der letzten Nacht lief dann doch noch ein guter Fisch.

Ich war mehr als gut drauf und hatte Lust auf mehr. Die nächsten Wochen sollten es wieder schnelle Nächte tun, bis zum langen Urlaub im Oktober!! Also Leute lasst euch nicht nehmen, was euch gut tut. Nichts kann so wichtig sein, dass ihr zurück stecken müsst.

 

Bis dahin stay tuned, Momme! :-)

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